Der Schallmesszug der DB AG






  Die Forderung nach hoher Fahrgeschwindigkeit und hohem Reisekomfort einerseits und die Realisierung einer höchstmöglichen Umweltverträglichkeit andererseits lassen der mit dem Schienenverkehr verbundenen Schallabstrahlung eine stetig wachsende Bedeutung zukommen. Die Bahn setzt dabei auch direkt an der Quelle der Schallentstehung, nämlich der Kontaktfläche zwischen Rad und Schiene, an. Hierzu wurde das Verfahren des "Besonders überwachten Gleises (BüG)" entwickelt. Die Schallabstrahlung wird mittels des Schallmesszuges mit vom EBA anerkannten Prüfverfahren für das BüG in regelmäßigen Abständen kontrolliert. Bei Bedarf werden die an den Schienen aufgetretenen Unebenheiten mit besonderen Schleifverfahren beseitigt.

Der von der Bahn eingesetzte Schallmesszug besteht aus drei Wagen. In der Mitte des Zuges läuft der eigentliche Messwagen (Bauart 306), der aus einem Speisewagen des United States Transportation Corps (USTC) umgebaut wurde. Die Messzelle ist schallisoliert und befindet sich über einem der beiden Drehgestelle, dass übrigens ungebremst ist. Vor und hinter dem Messwagen sind zwei ehemalige Gepäckwagen als Messbeiwagen (Bauart 322) eingestellt. Diese dienen sowohl als Abstandswagen, um die Messergebnisse nicht von den Lokgeräuschen verfälschen zu lassen, als auch als Bremswagen, um die erforderlichen Bremshundertstel zu erreichen.

Seit geraumer Zeit fährt anstelle des Dms 322 63 80 99-91 008-2 ein Einheits-Messwagen der Bauart 313 im Zug mit. Zu vermuten ist, dass aufgrund des Führerstandes im Messwagen ein Umsetzen der Lok entfallen kann. Im Februar 2006 habe ich den Zug erstmals mit einem 313er-Messwagen gesehen. Die letzte Sichtung meinerseits mit zwei Dms 322 war im April 2004. Irgendwann dazwischen muss also der Wechsel stattgefunden haben. Vielleicht weiß einer der Leser, wann genau dieser Wechsel war und was aus dem Dms 322 geworden ist. Zu diesem Thema erreichte mich folgende Information von "Maschu", bei dem ich mich herzlich für die Unterstützung bedanke: In Rostock musste der Dms 322 63 80 99-91 008-2 im September 2005 wegen eines Defekts aus dem Zugverband genommen werden. Um jedoch die anstehenden Messfahrten im Berliner Raum nicht zu gefährden wurde dem Wagen ein Lichtenberger ABbd 406 beigestellt. Der Dms müsste zur Zeit in Minden stehen, da er keine REV-Verlängerung erhalten hat. Schön wäre es, wenn jemand ein Bild dieser eigenwilligen Zugkomposition beisteuern könnte.


Die Wagen im einzelnen:

63 80 99-95 015-3 Dienst umh 306
Deutsche Bahn AG - DB Systemtechnik
DB Mü/Bf. Milbertshofen

     ex 63 80 99-94 015-4
     ex 61 80 99-40 010-2 Dienst ümh 327 (Messbeiwagen)
     ex 51 80 99-40 202-7
     ex 51 80 08-40 202-7 P WRüm
     ex 900 202 P TWR

Herst. Orenstein & Koppel, Berlin
Baujahr 1956

Der Wagen wurde 1973 an die DB verkauft und 1973/74 im Aw Limburg zum Messbeiwagen umgebaut. Der Umbau zum Schallmesswagen erfolgte 1990/91 durch das Aw Krefeld-Oppum

     
(Bilder lassen sich durch anklicken vergrößern)



63 80 99-91 007-4
Dms 322
Deutsche Bahn AG - DB Systemtechnik
Mü/Bf. München

     ex 63 80 99-40 007-6
     ex 51 80 95-92 023-8 Dms 905.1

 
(Bilder lassen sich durch anklicken vergrößern)



63 80 99-91 008-2
Dms 322
Deutsche Bahn AG - DB Systemtechnik
Mü/Bf. München

     ex 63 80 99-40 008-4
     ex 51 80 95-92 024-6 Dms 905.1


(Bilder lassen sich durch anklicken vergrößern)



63 80 99-95 011-2
D(Mess) m 313
Deutsche Bahn AG - DB Systemtechnik

     ex 61 80 99-92 011-7

Herst. MBB
Baujahr 1976
Fabriknummer 09033

  
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Über Ergänzungen würde ich mich sehr freuen.



Quellen und weitere Informationen:
Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen - Lärmsanierung an Schienenwegen des Bundes
Die Bahn - Akustik
Wikipedia - Schallmesswagen
 



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