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Schienenprüfzug 719 001-0 / 720 001-7 / 719 501-9 (SPZ 2) |
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Die Entwicklung des Schienenprüfzuges geht auf eine Gemeinschaftsarbeit zwischen der DB, der Firma MAN und der Firma MBB zurück. Basis für die Konstruktion waren die Dieseltriebwagen der Baureihe 614 sowie deren Mittelwagen der Baureihe 914.
Im Gegensatz zu den Regelfahrzeugen wurde die Anordnung von Fenstern und Türen den betrieblichen Anforderungen als Messfahrzeug angepasst. Auf die beiden Endwagen verteilen sich diverse Büro-, Aufenthalts- und Schlafräume sowie eine Küche und Duschmöglichkeiten. Die Messtechnik ist im Mittelwagen konzentriert, wobei Kernstück das vierachsige Messdrehgestell (Prüfkopfträgerwagen) ist, das sich in der Mitte unter dem Mittelwagen 720 001-7 befindet. Die im Messdrehgestell in unterschiedlichen Winkeln angebrachten Prüfsensoren entdecken auch kleinste Unregelmäßigkeiten, die im Wagen mit einer Kamera aufgezeichnet werden. Um eine schnelle Zuordnung von festgestellten Fehlern zu gewährleisten ist vor Beginn der Prüffahrt die Position zu eichen. Während der Prüffahrt sorgt der Streckenbeobachter im Führerstand des Messzuges dafür, dass die Kilometrierung positionsgenau auf dem Messfilm angegeben wird. Dies geschieht einerseits anhand der Kilometertafeln entlang der Strecken und andererseits anhand markanter Punkte, z.B. Tunneln. Automatisch erkannt werden dagegen Schienenstöße. Der Zug war aufgrund seiner richtungsweisenden Technik auch europaweit im Einsatz. So wurde der 500.000 Kilometer des Zuges in Nordnorwegen auf der Bergenbahn zurückgelegt. Nach der Vereinigung von Bundesbahn und Reichsbahn war das zu prüfende deutsche Schienennetz so groß geworden, dass die zum Teil mehrwöchigen Auslandsaufenthalte nicht mehr möglich waren. Nach festen Fahrplänen werden die Hauptstrecken abgefahren und geprüft. Seit Mitte der 90er Jahre wird er vom Schienenprüfzug 1 (719 101-8 / 720 101-6 / 719 102-6) unterstützt. Nachdem der Zug 1998 Fristablauf hatte wurde er zunächst im Aw Kassel abgestellt. Eine Reaktivierung erfolgte 2002, nachdem der Zug auch mit dem Wirbelstromprüfverfahren ausgerüstet wurde. Mit diesem neuartigen Prüfverfahren können typische Schäden an der Schienenoberfläche frühzeitig erkannt werden. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Fehler an der Schienen-Fahrkante (sog. Head Checks). Diese konnten mit dem bislang üblichen Ultraschallverfahren nicht bzw. nur erschwert festgestellt werden. Mittels eines GPS-Systems lassen sich festgestellte Fehler später exakt wiederfinden. Technische Daten: Länge gesamt: 79.460 mm (VT je 26.650 mm / VM 26.160 mm) Drehzapfenabstand: 19.000 mm (je Wagen) Achsstand Drehgestelle: 2.500 mm Bremse: KE-R-A (D) Dienstmasse: VT1 49 t VT2 47,7 t VM 43 t (+ 8 t Koppelwasser) Höchstgeschwindigkeit: 140 km/h mit abgesenkten Prüfkopfträger für Ultraschall 100 km/h Ultraschall und Wirbelstrom 70 km/h Motor (neu): 2x Cummins QSK 19 mit je 448 kW / 610 PS Motor (alt): 2x MAN D3650 HM12U mit je 368 kW / 500 PS Weitere Informationen zum Schienenprüfzug 2 gibt es auch auf der Homepage von Heinrich Priesterjahn Quellen: - Themendienst Deutsche Bahn AG: Faktenblatt Technische Daten zum Schienenprüfzug 2 - Arend Boldt: Bahndienstfahrzeuge - Technik und Aufgaben der Baureihen 701 bis 740, Lokrundschau-Verlag - MIBA-Report: Axel Polnik - Dienstfahrzeuge Band 1 - Blickpunkt DB 12/89 - Keine Alternative zum Ultraschall - Drehscheibe 130 - Kurzporträt Bahndienstfahrzeuge: Baureihe 719.0/720.0 - Eisenbahn Illustrierte 2/91: Die 624-Familie - DB-Dieseltriebwagen der zweiten Generation Teil 4: Der Ultraschall-Schienenprüfzug der Baureihe 719 - Eisenbahn Illustrierte 1/80: Ultraschall-Schienenprüfzug der Bundesbahn in Nordschweden eingesetzt - Eisenbahn Illustrierte 2/79: Bundesbahn durchleuchtet ihre Schienen - G. Vogt / H. Zück - Ultraschallschienenprüfung (in: Lokrundschau 217) - R.Krull, H. Hintze u.a. - Erfahrungen beim Einsatz der Wirbelstromprüfung im Schienenprüfzug 2 der DB Netz AG - Weltneuheit mit Wirbelstrom (in: bahntech 2/2003) - Lokomotivdatenbank |
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719 001-0 Hannover-Pferdeturm, 17.10.07 Bildautor: Marco Gerditschke |
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720 001-7 Hannover-Pferdeturm, 17.10.07 Bildautor: Marco Gerditschke |
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Prüfkopfträger am 720 001-7 Hannover-Pferdeturm, 17.10.07 Bildautor: Marco Gerditschke |
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719 501-7 Goslar, 30.01.08 Bildautor: Marco Gerditschke |
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